Manchmal werde ich richtig nostalgisch!
Dann macht es mir riesigen Spaß, mich mit alten Dingen zu beschäftigen, ein bisschen in der Zeit zurück zu reisen und mir vorzustellen, wie es wohl war, so vor 100 Jahren?
Wenn man sich viel mit Handarbeiten beschäftigt, dann liegt es auch irgendwie nahe, dass man sich für die Vergangenheit interessiert, denn oftmals ist es doch die eigene Oma, die einen mit den ersten Maschen vertraut machte und deren feine Handarbeiten, vielleicht sogar für die eigene Aussteuer, man bewundert hat.
Meine Oma konnte wunderbar nähen. Von ihr und meiner Uroma habe ich herrliche Tischdecken in Weißnäherei. Feines Spitzenwerk, das ich nur an ganz besonderen Festtagen unter mein Geschirr lasse!
Häkelwerke habe ich leider nur sehr wenige geerbt. Topflappen, ein Jäckchen, aber die großen Häkler waren meine Vorfahren wohl nicht.
Umso mehr freut es mich, wenn ich hier und da auf dem Flohmarkt einen kleinen Schatz ausfindig mache.
Im Urlaub habe ich eine traumhafte Decke entdeckt.
Sie hat mir so gut gefallen, ich musste sie einfach haben!
Bei ihrem Anblick wurde ich auch ganz "nostalgisch", was im Prinzip ein Gefühl ist, das sich schwer beschreiben lässt. Ein wenig Sehnsucht, sentimentale Freude, vielleicht das frisch gemachte Bett vor Augen, über das die Decke einst ausgebreitet lag.
Ich stelle mir dann vor, wer wohl diese arbeitsintensive Handarbeit angefertigt hat, wie viele Stunden diejenige mit den einzelnen Quadraten auf dem Schoß verbracht hat. Vielleicht im Kreis ihrer Lieben, oder alleine in schönster Ruhe vor dem Kamin oder im Garten?
Ein wenig Ausspannen nach getaner Arbeit in Haus und Hof?
Ich sag´s ja, man schweift irgendwie ab, kommt ins Grübeln, ins Träumen. Der Zauber längst vergangener Tage (falls es den je gegeben hat) berührt mich mit zarten Fingerspitzen....
...und da wollte ich euch doch unbedingt noch etwas zeigen!
Ein Kleinod für Zeitenwandler - eine Geheimadresse sozusagen!
In Schweden haben wir diesen zauberhaften Laden entdeckt:
Levanders Lanthandel in Alseda
eingerichtet wie vor über 100 Jahren! Liebevoll und mit größter Sorgfalt arrangiert begeistert das Flair dieser längst vergangenen Zeiten.
Dazu serviert man frisch gebackene Waffeln, heiße Schokolade und selbstgemachte Liköre im gemütlichen Retro-Café gleich im Stübchen nebenan.
Ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen.
Schöne Homedeko, Durftkerzen, Puppenstubenzubehör und viele kleine Nettigkeiten kann man neben den selbstgemachten Marmeladen, Säften und Likören auch käuflich erwerben (und der weiße Krug auf der Kommode rechts am Rand gehört jetzt mir !).
Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken, da lohnt sich die längere Anfahrt, denn dieser feine kleine Laden liegt mitten in der Pampa!
Falls ihr mal in der Nähe seid: unbedingt vorbeischauen und zurückreisen ins Jahr 18-hundert-knips.
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Aber - zurück zu meiner Decke:
das Schmuckstück vom Flohmarkt durfte im Häuschen bleiben.
Dafür habe ich mir das Muster notiert (was für ein Wirr-Warr!) und arbeite mich nun hindurch!
Ein Quadrat hat 34 Runden und wird ca. 30 x 30 cm groß (mit Catania Fine).
Eines habe ich (fast) fertig, fehlen noch.....?
Keine Ahnung, wie groß diese 2. Decke wird, hängt davon ab, wie lange ich durchhalte.
Aber bei dem schönen Wetter zieht es mich doch hinaus in die Natur - die müden Häkelfingerchen mit Kastanien-Sammeln erfreuen!
Relax!
In diesem Eschenkreis sollen sich die positiven Energien von Mutter Natur sammeln und neue Kraft spenden !?
Na gut, ich habe es versucht und Kontakt mit den ureigenen Energien der Erde hergestellt!
Mal sehen, ob es was gebracht hat....!
Vielleicht ist es auch ein Elfenportal - und ich trete demnächst von hier aus meine Zeitreisen an.....
;-)
Ich wünsche euch eine wunderbare Woche, genießt die zauberhaften Herbstfarben und träumt euch ein bisschen davon - wohin auch immer....!
Liebe Grüße,
stefanella